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Antisemitismus an Schulen

Durch das massive Wiederaufflammen des Nahost-Konfliktes hat das Thema Antisemitismus in der Öffentlichkeit und an Schulen sprunghaft an Bedeutung gewonnen. Doch woran erkennen Lehrkräfte antisemitische Äußerungen und wie reagieren sie am besten darauf? Wann und wem melden sie einen Vorfall und welche Anlaufstellen gibt es? Wir haben praktische Tipps und Hilfestellungen für Lehrkräfte zum Umgang mit Antisemitismus an den Schulen:  

 

Tipps und Hilfestellungen für Lehrkräfte

  • ISB-Portal "Bayern gegen Antisemitismus"

    "Komm her, du Jude!", tönt es aus einer Gruppe von Schülerinnen und Schülern auf dem Pausenhof. Die Pausenaufsicht hört den Ausruf. Wie soll sie vorgehen? Auf dem ISB-Portal "Bayern gegen Antisemitismus" werden Fallbeispiele wie dieses vorgestellt. Sie zeigen ausführlich, wie antisemitische Vorfälle aufgearbeitet werden sollten und wie Lehrkräfte mithilfe zielführender Präventivarbeit Antisemitismus entgegenwirken können. Zusätzlich gibt es zu den Fällen Vertiefungsmaterial. Aufgeteilt sind sie nach verschiedenen Handlungsräumen: Schulleben, Klassenzimmer und Lehrerzimmer. Neben einem umfassenden Materialpool mit Anregungen für den Unterricht und Projekte, Musterschreiben zu antisemitischen Vorfällen, Good-Practice-Beispielen und rechtlichen Grundlagen findet sich auf dem Portal auch eine umfassende Definition von Antisemitismus und der dazu zählenden Formen. Das Portal finden Sie unter www.gegen-antisemitismus.bayern.de 

  • Bayerische Informationsstelle gegen Extremismus (BIGE)

    Die Bayerische Informationsstelle gegen Extremismus (BIGE) ist eine Einrichtung der Bayerischen Staatsregierung. Ihr Ziel ist die Prävention von Extremismus. Sie bietet Informationen und individuelle Beratung sowie Aussteigerprogramme zur Unterstützung von Menschen bei ihrer Deradikalisierung und ihrem Ausstieg aus einer extremistischen Szene. Für Schulen gibt es Workshops und Vorträge. Mehr Infos unter www.bige.bayern.de 

  • Bayerische Landeszentrale für politische Bildungsarbeit

    Die Landeszentrale für politische Bildungsarbeit hat das Themenforum Antisemitismus ins Leben gerufen, ein gemeinsames Projekt der Bayerischen Landeszentrale für politische Bildungsarbeit mit dem Beauftragten der Bayerischen Staatsregierung für jüdisches Leben und gegen Antisemitismus. Darin soll nicht nur deutlich werden, wo und in welcher Form Antisemitismus auftaucht, sondern auch, wie Jüdinnen und Juden selbst Antisemitismus heute erleben und wie sie damit umgehen. Die Plattform bietet Interviews (z.B. mit dem Rapper Ben Salomo und der Holocaust-Überlebenden Eva erben) und ist als Plattform für den Austausch gedacht, auf der auch Vorschläge und Ideen gesammelt werden, wie die Gesellschaft dem Antisemitismus entgegentreten kann. Zudem bietet die Landeszentrale in den Themenheften Aus Politik und Zeitgeschichte 18-19/2023: Israel und Informationen zur politischen Bildung 336/2018: Israel Hintergrundinformationen und Analysen zum Nahost-Konflikt sowie ein Themenheft Antisemitismus

  • Speziell für Geschichtslehrkräfte: Historisches Forum Bayern

    Das Historische Forum Bayern bietet speziell für Geschichtslehrkräfte Informationen und Materialien zum Nahost-Konflikt. Insbesondere unter "Aktuelles" finden Lehrkräfte einschlägige Materialien und Unterstützungsangebote. Das Forum finden Sie unter www.historisches-forum.bayern.de 

  • Aktion "Fragemauer": Mit Charme über Hass, Diskriminierung und Unwissen aufklären

    Einen kreativen Ansatz zum Kampf gegen Antisemitismus verfolgt die Aktion "Fragemauer" des European Leadership Network (ELNET), die vom Beauftragten der Bundesregierung für jüdisches Leben und den Kampf gegen Antisemitismus, Dr. Felix Klein, unterstützt wird. Mit Charme klärt die "Fragemauer" über Hass, Diskriminierung und Unwissen gegenüber Jüdinnen und Juden auf. 2.641 judenfeindliche Straftaten wurden 2022 in Deutschland begangen — Ziel der Aktion ist es, mit genauso vielen Fragen darauf zu antworten. Die Fragen sind mal humorvoll, mal ernst. Auch die Antworten kommen immer wieder mit einem Augenzwinkern daher ("Sind Juden die besseren Autofahrer?" — "Zumindest am Schabbat, da fromme Juden dann nicht Auto fahren dürfen."), klären aber zugleich über Vorurteile und Mythen auf und verweisen auf weiterführende Informationen. Bislang finden sich auf www.fragemauer.de die ersten Startfragen. An der Beantwortung der weiteren eingereichten Fragen arbeitet ELNET. Wer möchte, kann zudem auf der Webseite seine eigene Frage stellen.

  • Interview: Antisemitismus an Schulen - wie Lehrkräfte richtig reagieren

    Wenn es um schulische Vorfälle von Antisemitismus unterhalb der Strafbarkeitsschwelle geht, sind dafür die Regionalbeauftragten für Demokratie und Toleranz zuständig. Dabei handelt es sich um 26 speziell ausgebildete Schulpsychologinnen, Schulpsychologen und Beratungslehrkräfte, die vorrangig beratend tätig und dem Prinzip der Verschwiegenheit verpflichtet sind. Deren Sprecher Silke Hatzinger und Robert Roedern erklären im Gespräch mit der bpv-Zeitschrift "Das Gymnasium in Bayern", was häufig dahinter steckt, wenn Jugendliche an Schulen antisemitisch auffallen und wie Lehrkräfte verantwortungsvoll reagieren. Das Gespräch lesen Sie in GiB 7_2023 in der Mediathek

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